Mittwoch, 10. September 2014

Mouton bin ich!

„Erster kann ich nicht sein, Zweiter mag ich nicht sein“
(„Premier ne puis, second ne daigne, Mouton
suis”) war der trotzige Wahlspruch dieses Châteaus,
bis es endlich (als einziges Weingut überhaupt)
im Jahr 1973 unter Landwirtschaftsminister Chirac
nachträglich zum „Primeur Cru“ erhoben wurde;
in der historischen Klassifikation von 1855 war
Mouton „nur“ ein „Deuxième-Gut“.
Die höchste Krone wurde völlig zu
Recht vergeben; kein anderes Château
am linken Ufer hat – allerdings
bei einigen Qualitätsschwankungen – so
verführerische Weine hervorgebracht. Einige
der größten Weine des Jahrhunderts wurden
hier erzeugt (1929, 1945, 1959, 1961 und
1982, um nur die wichtigsten zu nennen).
„Mouton“ ist wohl originär auf den Begriff
„Mothon“ zurückzuführen, was „kleine Anhöhe“
bedeutet und Bezug auf den Standort am
Hügel nimmt. Andererseits ist es auch eine
französische Bezeichnung für „Schaf“ (der
Widderkopf ist das Wappentier des Gutes).
Die wechselhafte Geschichte des Weinbaus
geht bis 1300 zurück und fand ab dem
17. Jahrhundert mit der Familie Ségur, der
endgültigen Grenzziehung zum Nachbarn
Lafite und der Veräußerung an die Familien
de Brane und Thuriet mehrfach urkundliche
Erwähnung.

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