Thomas Bernhard (er)fand in „Alte Meister“
eine probate Erklärung, warum im Wiener
Kunsthistorischen Museum weder ein Goya
noch ein El Greco hängen: den Kunstgeschmack
der Habsburger. Sein Protagonist
tröstet sich mit dem „Alten Mann“ von
Tintoretto.
Dessen Schaffenskraft lernte ich in Venedigs
Scuola Grande di San Rocco zu bewundern,
wenn auch nicht zu lieben. So ergeht es mir
auch mit Sangiovese und seinen Klonen.
Die Wucht von Tintorettos Riesenleinwänden
ergreift den Betrachter, ob gläubig oder nicht.
Auch Solderas monumentaler Wein reizt das
Spektrum des Genießers mit „mundpelzenden“
Tanninen, prägnanter Säure und seinem
rauchigen, rustikalen Flair aus.
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